Dienstag, 24. September 2013

Ein Jahr Beobachter der Moderne



Liebe Leserinnen & Leser,



heute möchte ich aus meiner üblichen Rolle fallen und statt in der distanzierten man-Schreibweise in eine subjektive Schreibweise wechseln. Der Anlass ist der erste Jahrestag dieses Blogs. Genau vor einem Jahr, am 24.09.2012, habe ich den ersten Text „Politik meets The Big Bang Theory oder Warum die Piratenpartei nicht politikfähig ist“ veröffentlicht. Was ich damals zum politischen System im Allgemeinen und zur Piratenpartei im Speziellen geschrieben habe, hat jetzt so kurz nach der Bundestagswahl nichts an Aktualität verloren. Hinsichtlich der Piratenpartei darf man gespannt sein, ob die zur nächsten Bundestagswahl überhaupt nochmal antritt. Doch zu einem freudigen Anlass, wie einem Jubiläum, ist Politik das falsche Thema, denn es regt nur unnötig auf. Deswegen gehe ich darauf an dieser Stelle nicht weiter ein.


Leser die sich darauf gefreut haben, endlich den nächsten regulären Text zu lesen, muss ich leider noch etwas vertrösten. Der kommende Text mit dem Arbeitstitel „Die Beobachtung der Beobachtung 3 – Funktionale Differenzierung“ ist immer noch nicht fertig gestellt. Aktuell ist auch noch fraglich, ob ich ihn überhaupt in einem Stück veröffentlichen werde. Aufgrund des bisher erreichten Umfangs spiele ich mit dem Gedanken ihn in drei Teilen zu veröffentlichen, da er bereits jetzt die Länge des letzten Textes erreicht hat und ein Ende noch nicht absehbar ist. Ich hoffe, dass ich zumindest den ersten Teil innerhalb des nächsten Monats hier endlich präsentieren kann. Nur weil der nächste Text noch auf sich warten lässt, heißt das aber nicht, dass ich nicht aktiv bin. Inzwischen habe ich einen Facebook-Auftritt und einen Twitter-Account eingerichtet. Wer also auf Neues vom Beobachter der Moderne wartet, muss sich nicht auf das Blog beschränken.



Jahrestage sind ein Anlass zum Feiern. Zum Feiern braucht man Musik. Wer diesen Anlass ordentlich feiern möchte, findet hier die passende musikalische Untermalung dazu. Es handelt sich um ein Set von einem meiner Lieblings-Produzenten und -DJs Maceo Plex, auch bekannt als Maetrik. Er hat am 29.08.2013 im Space auf Ibiza ein sehr feines Set gespielt, dass genau den richtigen Soundtrack zu so einem freudigen Anlass liefert [1]. Elektronische Tanzmusik ist für mich ein idealtypisches Sinnbild für die Reproduktionsweise autopoietischer Systeme. Die Soundelemente reproduzieren sich aus den Soundelementen. Egal ob man das jetzt musikhistorisch betrachtet oder nur im Rahmen eines DJ- oder Live-Sets. Die hypnotische Kombination von redundantem Takt und variierenden Soundelementen sorgt für höchste Aufmerksamkeitskonzentration und ekstatische Freiheitsgefühle zugleich. Lassen sich Körper und Geist von der Musik einnehmen, werden Momente geschaffen, in denen das Heilige, das Ekstatische und das Ozeanische aufscheinen. Faszinierend ist außerdem die prinzipielle Unabschließbarkeit der Sets. Irgendein passender Anschlusstrack findet sich immer. Es kann unendlich weiter gehen, genau wie Kommunikation im Allgemeinen. Mit anderen Worten, elektronische Tanzmusik ist die perfekte Allegorie für Gesellschaft, sofern man sie als operatives Geschehen betrachtet. Lediglich die sakralen Momente sind nicht so offensichtlich.



Schließlich möchte ich mich bei Euch, den Leserinnen und Lesern, herzlich bedanken. Die Klickzahlen haben mich wirklich überrascht. Der bisher mit Abstand erfolgreichste Text ist mit über 400 Klicks „Die Beobachtung der Beobachtung“. Die Plätze zwei bis vier mit über 300 Klicks belegen zurzeit die Texte „Vorüberlegungen zu einer systemtheoretischen Image-Theorie am Beispiel des Amokläufers“, „Doppelte Kontingenz und die Schematismen der Interaktion“ und „Kontingenz, Kritik und das Internet – 2. Teil“. Mit so viel Resonanz hatte ich nicht gerechnet. Wenn nur die Hälfte davon für tatsächliche Leseerlebnisse steht, wäre das schon ein riesen Erfolg. Über Feedback freue ich mich auch weiterhin. Wenn schon nicht in Form von Kommentaren, dann wenigsten in Form Likes oder Followern. Lasst mich wissen, dass die Arbeit nicht völlig umsonst ist. Ich hoffe Ihr bleibt mir gewogen, die Soziologische Aufklärung geht weiter – auch wenn es an dieser Stelle noch etwas dauert.











[1] Maceo Plex spielt übrigens am 02.10.2013 im Elephant Club in Bielefeld. Jeder der sich in der Gegend aufhält, sollte sich das auf keinen Fall entgehen lassen! Bielefeld ist für mich leider zu weit weg. Ich hab ihn aber dieses Jahr schon auf der Rummelsburg/Berlin gesehen.

2 Kommentare:

  1. Na dann - herzlichen Glückwunsch zum 1. Jahrestag!
    Gruß vom Stadionhistoriker!

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  2. Besten Dank! Ich hoffe bei Ihnen läuft alles wie geplant und das sich der Lauf auch lohnt.

    Viele Grüße

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