Freitag, 21. Juni 2013

Die Beobachtung der Beobachtung 2 - Kommunikation und Image



 Das gemeinsame Band zwischen ‚uns‘ kann der andere sein.
Ronald D. Laing*



Im letzten Blog-Beitrag wurde ausgiebig Gorgonenbetrachtung betrieben. Gorgonenbetrachtung bezeichnet im Anschluss an Niklas Luhmann den Umgang mit Paradoxien (vgl. 1991). Zuletzt wurde herausgearbeitet, dass Paradoxien als nicht-eliminierbare Identitätsprobleme jeglicher Informationsgewinnung und –verarbeitung durch Beobachten zugrunde liegen. Der Grund dafür findet sich in der paradoxen Konstitution der Beobachtung als basaler Operation von sozialen und psychischen Systemen. Diese Operation ist das Beobachten im Sinne des Bezeichnens mit Hilfe einer Unterscheidung. Versucht man nun diese Operation selbst zu beobachten, also zu unterscheiden und zu bezeichnen, dann wird das weitere Beobachten blockiert. Genau das wurde im letzten Beitrag getan. Man trifft an diesem Punkt auf die Selbstreferenz der Unterscheidung als sachliche, soziale und zeitliche Paradoxie der Form. Einige der dabei auftretenden Probleme für die Informationsgewinnung und –verarbeitung beobachtender Systeme wurden aufgezeigt. Bei der Beobachtung der Beobachtung als Anwendung einer Unterscheidung auf sich selbst trifft man auf eine für die weitere Entwicklung bzw. Differenzierung eines Systems wichtige Bifurkation. Bei der Selbstreflektion kommt es entweder zum re-entry, des Wiedereintritts der Unterscheidung auf ihrer Innenseite. Das System kann auf diese Weise seinen eigenen blinden Fleck beobachten und Lernen. Durch Selektion und Restabilisierung gelingt es einem System sich selbst zu ändern.